FEMMES ‘R’ US
FEMINISMUS IN POP-MUSIK-KUNST-FILM HEUTE
BERLIN, 7.-16. AUGUST 2008
RADIALSYSTEM V


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Kurzprogramm auf einer Seite:


Ausführliches Programm:


Offizielles Programmheft:




PROGRAMM

Donnerstag 7. August 2008

20 Uhr Ausstellungseröffnung FEMMES 'R' US
Foyer, Studio B & C, Kubus

Beteiligte Künstlerinnen:
Pauline Boudry (Berlin), Sonia Boyce (London), Patty Chang (New York), Antye Greie (Hailuoto / Berlin), Klub Zwei (Jo Schmeiser / Simone Bader, Wien), Christine Lang (Berlin), Jill Magid (New York), Elke Mark (Köln), NEID (Berlin), Pipilotti Rist (Zürich), Ina Wudtke (Berlin) u.a.

22 - 0 Uhr: Dubstep-Lounge
DJ Spoke (Femmes with Fatal Breaks) & MC Ladykay


Freitag 8. August 2008

14 - 0 Uhr: Ausstellung
Foyer, Studio B & C, Kubus

17 - 20 Uhr: Diskussion (in Englisch)
Studio B
Feminism – government’s mission? Economic factor? Insurrection?
mit Maria do Mar Castro Varela (Berlin), Chris Straayer (New York), Tiina Rosenberg (New York), Rosa Reitsamer (Wien), Marina Grzinic (Lublijana/Wien), Moderation: Antke Engel (Hamburg/Berlin)

Performance von Tim Stüttgen aka Timi Mei Monigatti (Berlin):
Queerfeminist Desires: Notes on the Precarious Intellect

Die Geschlechterverhältnisse sind kompliziert geworden. Zum einen bemüht sich feministische Kritik seit geraumer Zeit damit umzugehen, dass sich soziale Ungleichheit und Hierarchien keineswegs ausschließlich entlang von Geschlecht herausbilden, sondern andere Faktoren wie Herkunft, Ausbildung, Rassismus, Kolonialgeschichte oder Heteronormativität dazu führen, dass sich unterschiedliche Formen von Frau- und Man-Sein entwickeln - die z.T. auch Privilegien genießen. Zum anderen zeigt sich, dass neoliberale Wirtschaftsweisen Differenzen zu schätzen und ökonomisch nutzbar zu machen wissen: Gender Mainstreaming und Diversity Management sind zu Erfolgsstrategien von Firmen geworden. Frau-Sein und bestimmte Formen von Weiblichkeit erweisen sich unter manchen Umständen durchaus als vorteilhaft; ein einfach Diskriminierungsfaktor sind sie nicht mehr. Nicht zuletzt wird die Ordnung der Zweigeschlechtlichkeit von denjenigen angefochten, die nicht glatt in dem Entweder-Oder von Männlichkeit/Weiblichkeit aufgehen. Feminismus weiß sich heute also mit mehr als zwei Geschlechtern zu beschäftigen.



20 - 0 Uhr: Ausklang mit Getränken, Essen & DJ-Team Rhythm King and Her Friends


Samstag 9. August 2008

14 - 0 Uhr: Ausstellung
Foyer, Studio B & C, Kubus

14 Uhr: Vortrag (in Deutsch)
Studio B
Michaela Wünsch: Positionen feministischer Filmkritik
Der Vortrag beschäftigt sich mit den Positionen feministischer Filmkritik beginnend mit Laura Mulveys viel diskutiertem Text. Es werden verschiedene Perspektiven aus psychoanalytischer Sicht gegenüber, und aktuelle Positionen, die sich zunehmend an der Affekttheorie orientieren, vorgestellt. Dabei kristallisieren sich unterschiedliche Konzepte von Repräsentation, sexueller Differenz und Filmrezeption heraus.

15 Uhr: Filmscreening (engl. UT)
Studio B
X Love Scenes / Pearls without a String von Constanze Ruhm, 2007, 58 Min.
Love Scenes ist der fünfte Teil des als Serie angelegten Projektes X Characters, in dessen Mittelpunkt der Versuch steht, die Identitäten ikonischer weiblicher Figuren aus der Kinomoderne als zeitgenössische Versionen fortzuschreiben.

16 Uhr: Künstlerinnengespräch (in Deutsch)
Studio B
Constanze Ruhm & Sabeth Buchmann Kann ein Kunstwerk feministisch sein?

17:30 Uhr: Filmscreening (engl. UT)
Studio B
9 Leben hat die Katze von Ula Stöckl, 1968, 86 Min.
Ula Stöckl ist die Frauen-Film-Pionierin. Zu einer Zeit, als es in der alten Bundesrepublik weder eine Frauenbewegung noch einen Frauenfilm gab, realisierte sie - zum Abschluss ihres Studiums am Institut für Filmgestaltung in der Hochschule für Gestaltung in Ulm (ihre Lehrer waren Alexander Kluge und Edgar Reitz) - den Film NEUN LEBEN HAT DIE KATZE (1968), der wegen der Pleite des Verleihs, der ihn erworben und für ihn bereits 600 Kinotermine festgemacht hatte, zunächst ohne Aufsehen in der Versenkung verschwand, und erst Jahre später als der „erste feministische Film“ (Christa Maerker) der Bundesrepublik entdeckt wurde und dann zu einem der Kultfilme der 60er Jahre avancierte. Sie erzählt darin in einer lockeren, flirtenden, streunenden Erzählweise von verschiedenen Frauen, einer deutschen Journalistin, ihrer französischen Freundin, außerdem von einer deutschen Schlagersängerin, von ihren alltäglichen Erfahrungen, ihren Sehnsüchten, ihren sexuellen Aktionen und Phantasien. Sie findet in diesem Film filmische Metaphern weiblicher Lust und schockierte damit Männer und Frauen gleichermaßen. Diese Schockelemente durchziehen das gesamte filmische Werk Ula Stöckls. Auch andere Momente ihrer filmischen Handschrift, etwa das Neben- und Miteinander von Laien und professionellen Schauspielern, die Verbindung von Phantasien und Traumsequenzen mit gewissermaßen im Rohzustand belassenen Wirklichkeitspartikeln, die sich in diesem ersten Film finden, bestimmen ihre weiteren filmischen Arbeiten. Erika Richter, 1995 (www.ula-stoeckl.com, www.basisfilm.de)

19 Uhr: Panel (in Deutsch)
Studio B
Feministischer Film in der BRD, DDR und heute?
mit Helke Misselwitz (Potsdam), Ula Stöckl (Orlando), Birgit Großkopf (Berlin/Köln), Moderation: Christine Lang

23 Uhr: Party
Saal
Flore (Lyon) & MC Chickaboo (London), DJ Ravissa (Wien)
& Femmes with Fatal Breaks (DJ Christine Lang & MC Quio, DJ T-INA Darling, DJ Spoke)


Sonntag 10. August 2008

14 - 0 Uhr: Ausstellung
Foyer, Studio B & C, Kubus

19 Uhr: Filmscreening I (engl. UT)
Studio B
Prinzessin von Birgit Großkopf, 81 Min., 2006
In den Tagen zwischen Weihnachten und Sylvester hängen Spätaussiedlerin Katharina, Yvonne und ihre Gang in der Kälte und in tristen Hochhausschluchten ab. Die Nachwuchsregisseurin Birgit Großkopf erzählt poetisch die Geschichte einer gewalttätigen Mädchenclique in einer namenslosen, westdeutschen Vorstadt. (www.salzgeber.de/prinzessin)

21 Uhr: Filmscreening II (engl. UT)
Studio B
Winter Adé von Helke Misselwitz, 116 Min., 1988
Eine Reise von Nord nach Süd im letzten Jahr der DDR, zu einer Zeit, die geprägt ist von dem Wunsch nach Veränderung. Punkmädchen, Arbeiterinnen, Intellektuelle, Mütter, Alte, Junge - Helke Misselwitz spricht mit Frauen über die Menschlichkeit in ihrem Land. Gegenseitige Sympathie erfüllt jede Begegnung mit den starken und selbstbewussten Frauen, die mit Souveränität die Fragwürdigkeiten benennen, und mit denen, die sich nur schwer zurechtfinden in der Welt, die hart arbeiten und sich mühsam durchs Leben schlagen. Heiterkeit durchzieht den Film, Nähe und Wärme. Bei aller Kritik bleibt Hoffnung auf eine menschliche Zukunft. (www.progress-film.de)


Montag 11. August 2008

14 - 0 Uhr: Ausstellung
Foyer, Studio B & C, Kubus

20 - 0 Uhr: Workshop (in Deutsch)
Studio B
Ableton Live (I) mit DJ Aroma (Berlin)


Dienstag 12. August 2008

14 ‹ 0 Uhr: Ausstellung
Foyer, Studio B & C, Kubus

20 - 0 Uhr: Workshop (in Deutsch)
Studio B
Ableton Live (II) mit DJ Aroma (Berlin)


Mittwoch 13. August 2008

14 - 0 Uhr: Ausstellung
Foyer, Studio B & C, Kubus


Donnerstag 14. August 2008

14 - 0 Uhr: Ausstellung
Foyer, Studio B & C, Kubus

20-0 Uhr: Workshop (in Deutsch)
Studio B
Vom Mixdown zum fertigen Master.
Ein Einführungsworkshop zum Thema Audio Mastering mit Stefan Betke.


Freitag 15. August 2008

14 - 0 Uhr: Ausstellung
Foyer, Studio B & C, Kubus

18:30 Uhr Präsentation (in Deutsch)
Studio B
Daniela Abke Zum 40. Todesjahr von Alice Guy
Die Filmemacherin Daniela Abke gibt Einblick in den Entstehungsprozess ihres Found Footage Films ALICE. Die Auseinandersetzung mit dem filmischen Werk von Alice Guy (1873-1968) führt zu den Anfängen des Films und zeigt die Begeisterung der Pionierin für seine vielschichtigen, erzählerischen Möglichkeiten. Als Studioleiterin von Gaumont realisiert Alice Guy zwischen 1896 und 1907 - zeitgleich mit den Brüdern Lumière und Georges Méliès - in Paris hunderte von Filmen, bevor sie ihre Laufbahn in Amerika fortsetzte. Anhand von Beispielen (z.B. Madame a des Envies, 1908) wird ihre Arbeit als Drehbuchautorin, Produzentin und Regisseurin vorgestellt - der Anfang des Autorenfilms.

20 Uhr: Filmscreening (alle engl. UT)
Studio B
Working Girls - dokumentarische Kurzfilme zum Thema Frauen & Arbeit

Solidarity Bakery von AINA, Afghanistan, 2004, 5 Min.
Ein mit Mitteln der Unesco finanzierter Kurzfilm der AINA Women Filming Group in Afghanistan über eine von Frauen geführte Bäckerei, mit der sich Frauen ein eigenes Einkommen sichern können. Männer dürfen diese Bäckerei nicht betreten.

Lakshm‚ and Me von Nishtha Jain, Indien, 2008, 59 Min.
Die in Bombay lebende Filmemacherin Nishta Jain portraitiert ihre Putzfrau Lakshmi. ∫ber anderthalb Jahre lang begleitet sie das 20-jährige Mädchen bei ihrer Arbeit, zu ihrer Familie und auch zu den Treffen der sich zart entwickelnden politisch-gewerkschaftlichen Aktivitäten der Putzfrauen dieser Stadt. Der Prozess des Filmens lässt dabei eine ungleiche Freundschaft entstehen: Nishta und Lakshmi trinken zwar gemeinsam Tee, aber Lakshmi sitzt dabei auf dem Boden. Obwohl die Filmemacherin gleichzeitig die Geldgeberin ist, macht sie ihre Protagonistin nicht zum Objekt und zeigt die Bereitschaft, ihre eigenen Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen. (www.lakshmiandme.com)

(kurze Pause)

One Day von Ditte Haarløv-Johnsen, Dänemark 2007, 31 Min. - In Anwesenheit der Regisseurin.
Ein Tag im Leben einer 36-jährigen Ghanesischen Prostituierten, die ihr Geld in einer Wohnung in den Kopenhagener Suburbs verdient. Man sieht die Protagonistin nie ganz; die Kamera fängt Fragmente ihres Körpers ein, respektvoll und diskret. Die einzige Verbindung zur Außenwelt ist ihre telefonische Korrespondenz. Über diese erfährt man, dass sie mit ihrer einzigen Kollegin einen Rund-um-die-Uhr-Dienst anbietet, und wie sehr sie ihre kleine Tochter vermisst, der sie mit regelmäßigen Überweisungen ein „gutes“ Leben bei ihrer Tante in der Heimat ermöglicht.

Love and Broken Glass von Suvi Andrea Helminen, Dänemark, 2006, 35 Min.
Die 13-jährige Guljamal verbringt gerne Zeit mit ihren Freundinnen, träumt von der Liebe und einem Jungen namens Marat. Sie ist quirlig und lebenslustig, und sie kann mit einem gekonnten Schlag Glasflaschen entzweien. Tagsüber aber ist sie an die Wohnung gebunden, denn sie muss auf ihren kleinen Bruder aufpassen. Und außerdem lebt sie in einer patriarchalen Kultur, in der immer noch junge Mädchen von fremden Männern entführt und geehelicht werden. Der Brautraub („Ala Kachuu“) ist in Kirgistan zwar illegal, aber eine immer noch starke Tradition. Auf dem Land werden laut einer Studie auch heute noch 80 % der Frauen entführt. (www.nordlysfilm.dk)


Sonnabend 16. August 2008

14 - 22 Uhr: Ausstellung
Foyer, Studio B & C, Kubus

16 Uhr: Vortrag (in Deutsch)
DJ Swingin’ Swanee Frauen im Swing & Blues

17 - 22 Uhr: Finissage
mit Swing & Getränken auf dem Deck
DJ T-INA Darling & Friends



Veranstaltungsort

Radialsystem V
Holzmarktstraße 33, 10243 Berlin
S-Bahn: Ostbahnhof, U-Bahn: Jannowitzbrücke

Öffnungszeiten der Ausstellung:
8.-16. August 2008, 14 - 0 Uhr

Eröffnung:
Donnerstag 7. August 2008, 20 - 0 Uhr

Eintritt:
Ausstellung, Filmscreenings und Diskussionen: frei
Party FEMMES 'R' US, 9. August 2008, 23 Uhr: 8 Euro
Workshop Ableton live 7, DJ Aroma, 11./12. August 2008, 20 - 0 Uhr: 20 Euro
Workshop Mastering, Stefan Betke, 14. August 2008, 20-0 Uhr: 40 Euro






RADIALSYSTEM V
Holzmarktstr. 33
10243 Berlin
www.radialsystem.de